Benjy Ferree – Leaving The Nest

Es ist schon erstaunlich, dass es dem englischen Domino-Label in schöner Regelmäßigkeit gelingt. Talente an Land zu ziehen, von denen die Konkurrenz meist nur träumen kann. Bei Benjy Ferree ist es nicht anders. Der Songwnter aus Washington, geboren in Silver Spring, Maryland, der eigentlich unbedingt Schauspieler werden wollte, seinen Traum aber nach vielen ernüchternden Erfahrungen aufgab, liefert mit seinem Debüt leaving the NEST eine Platte ohne Fehl und Tadel ab. Zur Seite standen ihm bei den Aufnahmen Dennis Kane und Brendan Canty (Fugazi) sowie weitere befreundete Musiker. Doch ihre Betrage sind, bei aller Qualität, nur schmückendes Beiwerk. Die eigentliche Sensation sind Benjy Ferrees Songs. Oder hat man schon einmal, jenseits von Will Oldham. etwas Traurigeres und zugleich mehr Mut Machendes als eine Nummerwie „The Desert“ gehört? Fast noch eine Spur besser: „A Little At A Time“ und „Private Honeymoon“, deren Zerbrechlichkeit, eingebettet in einen nie vergehen wollenden Weltschmerz, zutiefst im Herzen berühren. Benjy Ferree ist als Songwriter ein Ausnahmetalent. Einer jener raren Geschichtenerzahler, die nicht sich selbst, sondern die Story in den Mittelpunkt stellen. Und dieser Linie folgt er bis zum Ende des Albums. Stucke wie „Why Brother“ und „They Were Here“ sind sicher keine einfach zu konsumierende Kost und erfordern höchste Konzentration, aber wer sich nicht immer mit dem Offensichtlichen begnügen will, der ist bei Benjy Ferree und seinen kunstvoll gedrechselten Songs genau an der richtigen Stelle. VÖ: 26.1. >>>

www.benjyferree.com