Doi – Sing The Boy Electric

Gestern hat mich eine Musik verschluckt. Die war von Dänen gemacht. Dänischen Zwergen, vermute ich. Weil sie so klein waren, die Gänge, in die sie mich gelockt hatten. So dass ich kriechen musste. Immer den Geräuschen, dem Geflüster hinterher, dem Aloha der Drunterwelt. diesem allmählichsten Swingen der Graswurzeln. Es musste da doch etwas zu verstehen geben. (Oh ja, ein Gedanke allein kann dein Irrlicht sein.) Die Geräusche, ein Kling und ein Glockchen, Schatten von Stimmen, Töne fast perfekt getarnt: immer vorneweg. Und dann, plötzlicher noch als ein aus allen Wolken fallender Platzregen, stand ich in einem Saal, weit mehr noch: dem Schiff der größten Kathedrale des Universums, das so groß war, dass man hätte glauben können, der ganze Himmel passte dort hinein. Vermutlich tat er das auch. Dort entluden sich all diese winzigen Geräusche zu einer Melodie, die so schön, so klar und so einfach war wie keine zuvor… Nun ja. klar hätte ich dem Leser auch erzählen können, dass sich mit Doi nur eine feine Truppe von dänischen Luftikussen aufgemacht hat, zwischen zwei Platten von Sigur Rös eben jenen nachzutun und dabei fast schon ebenso verwunschen traumpoppen können wie ihre Vorbilder. Keine Rede also von Pausenfüllerei. Dass diese Dänen formidable Zeitvereiser und Noiseharmonisierer und Seelenbeschwaller und Allesverhaller sind, wie auch My Bloody Valentine, Seefeel und Slowdive welche waren. Dass sie obendrein eine Trompete haben, und was für eine feine! Aber wie hätte ich dann das Leuchten in meinen Ohren und die feuchte Erde in meinen Haaren erklären sollen? VÖ: 19.1.

www.doimusic.com