Heathen

Reeves Gabreis Abschied sorgte für Aufatmen, Tony Viscontis Rückkehr ließ hoffen, Bowie werde endlich da weitermachen, wo 1980 alles aus dem Gleis geraten war. Die Erwartungen erfüllte das schwermütige, getragene Album nur teilweise: Zwar sind „Slip Away“ und „Slow Burn“ (mit Pete Townshend] spätgeborene Brüder von „Heroes“ und“.Teenage Wildlife“, zwar pulsieren einige Passagen vor harmonischer Dichte und melodischer Spannung, andererseits reitet Bowie die Pixies-Coverversion „Cactus“ so komplett in den Ofen, als wollte er der verehrten Band mit gestrecktem Mittelfinger zeigen, was für ein unwürdiger Haufen sie ist. Einige andere Songs changieren unentschlossen herum, und so richtig rund wie „damals wird keiner. Vielleicht war es die musikalische Dringlichkeit, die fehlte: Bowie schien nicht unbedingt viel zu sagen zu haben, was die Arrangements teils beliebig, teils verfehlt wirken lässt (man höre das Christbaumgeklingel auf „A Better Future“!). Trotzdem ein weiterer Hoffnungsfunke und für Fans zumindest ohne Qual und Schmerzen hörbar.