Low

Der erste Teil der „Berlin-Trilogie“ entstand größtenteils in Frankreich und war ein künstlerischer Donnerschlag, von Tony Viscontis „urbaneuropäischem“ Schlagzeug-Mix bis zu der Spaltung in „echte“ Songs Idie auf Seite eins aber jeweils nur zwei bis drei Minuten lang angespielt wurden und von denen zwei gesangsfrei blieben] und instrumentale, hypermodern-exotische Klanggemälde, an denen Brian Eno maßgeblich beteiligt war „A New Career In A New Town‘ war das Motto, das Cover wies in Bildsprache auf das „low profile“ hin, das Bowie anstrebte (drei Jahre später beschwerte er sich, sein Label habe die „Trilogie“ schlecht vermarktet und sei schuld am geringen kommerziellen Erfolg]. Die „Themen“ waren Realitätsverzerrung, Entfremdung von der Welt, desperate Sehnsucht nach Orientierung und (örtlichem] Ankommen, alles in wenigen Worten – von denen Bowie die meisten wieder löschte – und einer genialen Melodie zusammengefaßt in der zentralen Single „Sound And Vision“. Kurz zuvor hatte er die Londoner New-Wave-Band Ultravox! entdeckt Ideren Debütalbum Brian Eno gerade produzierte, als Bowie anrief und eine Zusammenarbeit vorschlug] – vielleicht hatten ihm die hochkomplexen, bowie-oiden Texte von John Foxx die Sprache verschlagen, jedenfalls griff er die Inspirationen, die die Londoner Szene versprühte, begierig auf und schaffte es, mal wieder als Pionier die Richtung zu weisen. LOW fing die Atmosphäre des musikhistorischen Umbruchs ein und behielt die futuristische Wirkung, die Platte sei eine gute Stunde weit in der Zukunft loder zeitlich irgendwo seitwärts) aufgenommen, bis heute bei. Kurz darauf veröffentlichte Nick Löwe seine EP bowi, deren Titel er so rechtfertigte:“.Bowie hat sein Album ja auch noch mir benannt und ein ‚e‘ vergessen.“