Ray Charles & The Count Basie Orchestra :: Ray Sings, Basie Swings

Der Soul-Crooner Ray Charles lebt - dank eines virtuellen Konzerts mit dem aktuellen Count Basie Orchestra.

Am 10. Juni 2004 machte Ray Charles im Alter von 71 Jahren seinen letzten Atemzug. Nach einem erfüllten und heftigen Entertainer-Leben, das ganz unter dem Motto stand: Gospel + Blues + Jazz = Soul. Vor einem halben Jahr erschien in den Capitol-Studios in Los Angeles aber nicht etwa sein Geist, als sich das neu formierte Count Basie Orchestra mitsamt dem Vokal-Quintett The Raelettes featuring Patti Austin vor den Mikrofonen aufbaute. Aus den Lautsprechern beziehungsweise Kopfhörern meldete sich Ray Charles über bislang unveröffentlichte Live-Aufnahmen zurück. Und plötzlich war alles wieder da: das gemeinsame Swing-Pumpen I.Let The Good Times Roll“], die Gospel-Prozession [..Georgia On My Mind] und die emotionsgetadene Big-Band-Ballade L.How Long Has This Been Going On“]. So wie es Ray Charles bereits ähnlich vor über 40 Jahren mit der Original-Basie-Truppe auf dem Album Genius + SOUL = JAZZ vorgemacht hatte. Zu verdanken ist diese Charles-Wiederauferstehung anno 2006 dem Produzenten John Burk. Der war auf die Tonbänder eines Konzerts aus den i970er-Jahren gestoßen, bei dem lediglich die Stimme von Gottvater Ray den Aufnahmequalitätsstandards genügte. So lud Burk keine Geringeren als Quincy Jones und John Clayton ein. um das Orchesterfundament neu zu arrangieren. Der Aufwand hat sich gelohnt. Denn das frisch gefilterte Charles-Organ und das bis in die letzte Trompeten-Ecke hochglänzend besetzte Count Basie Orchestra sind der lebendige Beweis, dass in dieser Greatest-Hits-Sause zusammengefunden hat, was einfach zusammengehorte. Ob nun im knackig funkigen „Saturday Night“, in der Gänsehaut-Version des Beatles-Schmachtfetzens „The Long And Winding Road“ oder im von strahlenden Bläserfanfaren veredelten „Im Busted“. Da mag sich selbst Ray Charles ab sofort auf seiner Wolke Nummer7 vergnügt die Ohren reiben.

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