Katerine – Robots Apres Tout

Die befremdliche Entfernung des Homo sapiens sapiens vom Menschsein. Die ausgebufften Roboter jedweder Bauart. Die perfiden Maschinchen verschiedener Provenienz. Der Kampf gegen die Macht der Maschinen – das ist in etwa das Thema, um das sich robots apres tout dreht. Ach Gottchen. Philippe Katerine, bekannt und zu Recht respektiert als Figur des Nouvelle Chanson, hat seine Band The Recyclers entlassen. Oder, wie das im Neoliberalismus heißt, „freigesetzt“. Stattdessen arbeitet er jetzt mit Gonzales (von Beruf Nervhansel und Kumpel der Nervkuh Peachesl zusammen und setzt auf elektronische Mittel. Beides hätte er mal besser sein lassen. Denn ROBOTS APRES TOUT ist weder Fisch noch Fleisch, hat zwar Beats, groovt aber, egal aus und in welche Richtung, nie; zielloses Geplucker und Geplinker ist dafür reichlich vorrätig. Und dass Philippe Katerine auf dem Cover ein stramm sitzendes, beinfreies Höschen trägt, macht die Sache genauso wenig besser wie seine behaarten Männermauken. Die stecken in silbernen High Heels, was echt scheiße aussieht und genau wie die Musik viele Fragen aufwirft. Was soll das sein, wo führt das hin? BemühterStilbruch, Grenzgängereien aus Opposition um der Opposition willen, Ironisierungen von Transentum? Eins noch: Auf der IFA in Berlin in der MP3-Halle hat ein DJ aufgelegt. Selbstverständlich: mit Schallplatten, dem guten alten Vinyl. Ist also alles halb wild mit der Macht der Maschinen. ROBOTS APRES TOUT ist eine Nerverei erster Güte – von Menschenhand hergestellt.

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