Pernice Brothers – Live A Little
Kalt erwischt! Joe Pernicewar schon immer ein versierter Songschreiber, aber mit einem Album wie diesem war nach dem verhuschten DISCOVER A lovelier vou wirklich nicht zu rechnen. Auf LIVE A little wird in fast jeder Sekunde nach den Sternen gegriffen.“.Automaton , der Eröffnungssong, ist eine Wonne. Ein gelecktes Marmorwannenbad von einem Song mit einer Melodie, so zeitlos und ungehört. als hätte der verstorbene Arthur Lee noch mal einen hellen Moment gehabt – dargereicht mit dicht gepressten Vokalharmomen, zwischen die kein Lufthauch passt, einem zweistimmigen Akustikgitarrenintermezzo und einer selig machenden George-Harrison-Gitarre. „Somervile“ erinnert an die besten Momente von Teenage Fanclub und hat einen Refrain, der sich um eine Stelle als Sonnenaufgang bewerben sollte, das klavierdominierte „Cruelty To Animafs“ klopft an der hohen Pforte von Prefab Sprout an, und auch das harmonisch ausladende Schritte machende „How Can I Compare“ erinnert an die Großtaten von Paddy McAloon. Wir bewegen uns also auf dem dünnen Eis des zeitlosen Teenagepop für Erwachsene. Doch Langeweile kommt in keiner Sekunde auf, dazu hat Joe Pernice einfach zu viele Prunk-Melodien im Köcher, dafür sind seine Texte zu lustvoll gereimt und zu garstig, und dazu bringt seine Band (vor allem Bruder Bobl zu viele kleine ohrenumpuschelnde Ideen ein. ..PCH One ist ein Countrypopbonbon mit bitterer Füllung. Am Schluss dann ..Grudge F*** , bei dem Pernice einen alten Song seiner anderen Band, den Scud Mountain Boys, covert. Darin bittet er eine Verflossene, doch noch mal mit ihm ins Bett zu steigen. Wenn Ben Folds den Song hört, wird er vermutlich weite Teile seiner Klaviersammlung aufessen wollen. Großer Songwriter-Pop, der Leben retten kann. Wahnsinnsplatte! Rezensent fix und fertig.
www.pernicebrothers.com
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