Jay-Z :: Kingdom Come

Der Rap-Mogut meldet sich nach seinem ..Abschied“ vor drei Jahren mit großem Aufgebot zurück, kann die hohen Erwartungen allerdings nicht erfüllen.

Jay-Z war ja eigentlich zurückgetreten. Im Jahr 2003 nach der Veröffentlichung von the Black album. Er wollte sich als Präsident von Def Jam und Bewunderer von Beyonces Kurven ein schönes Leben machen. Aber nun hat er gemerkt, dass ihm die Arbeit an der Basis doch mehr fehlt, als er zuerst gedacht hatte.“.As you see I can t leove, so I do love you“, erklärt er zu Beginn des Albums in einem ausführlichen Referat. Wie rührend. Nur kommt man mit gepflegtem Druck auf die Tränendrüse und Wiederauferstehungsszenarien allein noch nicht sehr weit. Deshalb hat sich Jigga von allen erdenklichen Hitproduzenten und zurzeit angesagten Rappern und Sängern bei den Aufnahmen seines“.Comeback-Albums unter die Arme greifen lassen. Geholfen hat das aber nur bedingt. Grolle Überraschungen und überwältigende Momente bleiben nämlich auf king-DOM COME aus. Im Grunde lohnt sich die Beschäftigung mit diesem Album nur aus drei Gründen. Der Titelsong ist einer davon, weil Produzent Just Blaze hier ausnahmsweise auf bombastisches Orchesterdrama verzichtet und stattdessen den Bass richtig schön rollen lässt. Dazu liefert Jigga die beste und zugleich protzigste Zeile des Albums: ..Im hip hop ’s saviour, so öfter (his ftowyou might owe me o fovour. “ Bei“.Do U Wanna Ride“ kann allein schon wegen der Beteiligung von Kanye West und John Legend nichts schiefgehen. „Trouble“ ist mit knarzigem Synthesizersound der gelungenste von den hier versammelten Tracks aus der Schmiede von Dr. Dre. Der Rest von kingdom COME wirkt solide oder schrammt nur knapp an der Peinlichkeitsgrenze vorbei. Die Neptunes liefern eine Bestätigung ihrer Formkrise mit dem überflüssigen“.Anything“ ab. Beyonce Knowles hat ebenfalls einen schwachen Auftritt, der in der doofen Aussage“.Lights. Action, Hollywood!“ gipfelt. Und die Zusammenarbeit mit Chris Martin von Coldplay in „Beach Chair“ überzeugt ebenfalls nicht und wäre wahrscheinlich auf einem Album von Massive Attack besser aufgehoben gewesen. Sicher: Jay-Z hat alles probiert und den Zeitpunkt seiner Rückkehr gut getimt. Mehr als eine Antiklimax ist mit kingdom come dabei allerdings nicht herausgekommen.

3 THOMAS WEILAND >>>

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