Diverse – The Definitive Story Of CBGB – The Home Of US Punk
Im typischen Schriftzug findet sich das Logo CBGB & OMFUG heutzutage wie selbstverständlich auf T-Shirts, Kappen, Kopftüchern, Postern und Badges. Initialen, die einst für ein generelles Anderssein standen, mittlerweile aber schlicht zum coolen Mode-Accessoire avanciert sind. Ein gewisser Teil derer, die es tragen, wissen noch nicht einmal, was die seltsamen Buchstaben bedeuten, geschweige denn, was dahintersteckt: Country Blue Grass Blues und Other Music For Uplifting Gourmandizers. Hintersinnig ersonnen von Pächter Hilly Kristal, ehemals Manager von New Yorks Jazzmekka Village Vanguard. Als er 1973 seinen Laden CBGB auf der Bowery, Lower Eastside, zwisehen Fusel schnorrenden Pennern und sich in ihrer Kotze suhlenden Junkies eröffnete, ahnte er nicht, welche Lawine er damit ins Rollen brachte. Der sich um 1973/74 entzündende Flächenbrand, angefacht auch durch John Holmstroms nach dem alten Knastterminus Punk benannten Fanzine, brachte eine neue Spezies an Künstlern im Big Apple hervor, WieTHE DEFINITIVE STORY OF CBGB – THE HOME OF US PUNK mit auf zwei CDs verteilten 34 Tracks minutiös darlegt: Patti Smith, Television, Blondie. Suicide, Mink Deville und Johnny Thunder’s Heartbreakers. Seltsame Nachtschattengewächse mit sonderbarer Poetry über stinkenden Müll, schlechte Drogen, sexuelle Ausbeutung und beschissene Fließbandarbeit zu schlichten Riffs auf geliehenem oder geklautem Equipment. Urplötzlich ergab alles einen Sinn. Und eine neue Generation, angestachelt durch die auf der Kopplung ebenfalls nicht fehlenden Vorbilder The Velvet Underground, The Stooges, MC 5 und New York Dolls. spiegelte sich in rattengesichtigen Fratzen der Überfluss-Gesellschaft wider. Fand im Dreck das, was aufgeblasener wie schwerfällig gewordener Stadionrock von langhaarigen, weltfremden Millionären im Düsenjet so schmerzlich vermissen ließ: Spontanität, Realismus und Authentizität. Die vermittelten auch Formationen der schleunigst nachziehenden, noch eigenartiger agierenden zweiten Generation: The Cramps, The Gun Club, Pere Ubu, Devo und The B 52’s. Dazwischen tummeln sich auch noch Velvet-Pionier John Cale. Kim Fowleys Lolita-Quintett The Runaways, Ex-Porno-Starlet Wendy O. Williams‘ Plasmatics, Gossen-Queen Lydia Lunch sowie der S/M-affine James Chance mit seinen Contortions.
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