Paul St. Hilaire – A Divine State Of Mind

Man wird den Eindruck nicht los, als habe sich Paul St. Hilaire nie von dem Stress erholt, den vor ein paar Jahren sein damaliger Künstlername Tikiman auslöste. Wir erinnern uns: Ein undurchsichtiger US-Hip-Hopper ohne Plattenveröffentlichung, aber mit weltweitem Markenschutz pochte auf seinem Namensrecht und forderte einen ordentlichen Batzen Lizenz-Kohle. Um sich das und einen teuren Copyright-Prozess mit unsicherem Ausgang zu ersparen, wurde aus Tiki schnell wieder Paul, der vor drei Jahren sein erstes Soloalbum veröffentlichte, nachdem er jahrelang Basic-Channel-Dub-Tracks besungen hatte. Das Debüt wies schon den Weg hin zum Roots-Reggae, auch wenn Paul immer wieder mit Dub und elektronischen Sounds flirtete. Auf A DIVINE STATE OF MIND fühlt er sich nun stärker dem Pop verpflichtet, die Produktion ist sehr gefällig, plätschert nett dahin, wird durch das eine Echo oder den anderen digitalen Pop-Klang aufgelockert. Natürlich gibt es jede Menge richtige Instrumente, und über alles legt sich seine melancholische Stimme. Doch die zwölf Tracks schaffen es nicht, so besonders zu klingen, dass sie im Gedächtnis bleiben. A divine State OF mind fehlt das Einzigartige.