Clinic – Visitations

Von Ade Blackburn werden wir so kompetent und eminent belämmert über die 32 Minuten dieses Albums, wie man sich das nur wünschen kann. Es sind die „ooo-ooo-ooos“, die sich durch den Schreddersound der Gitarren bohren, dieses Heulen, das sich wie ein Kaugummi zieht, visitations ist der vierte Schnellschuss der vier Liverpudlians, er enthält ein Dutzend Songs, von denen man circa zehn zu kennen und auf der Stelle zu lieben glaubt – zusammengeschraubt aus Fifties-Monsterriffs, Velvet-Underground-Grundgeräuschen, gefühlten Mitschnitten psychedelischer Soundtracks und dem Geruch der Garage am frühen Morgen nach einer verdrogten Party. Seit dem Debüt internal wrangler (2000] hat sich daran nichts grundlegend verändert, und Clinic werden zu ihren und unseren Lebzeiten keine andere Platte machen wollen. Vielleicht haben sie auch immer nur diesen einen Song gespielt, in den verschiedenen Materialstärken und Tempi, hier kommen ein altertümlicher Gong oder eine Klarinette dazu, dort Bongos und Kirchenorgel wie beim Titeltrack. „One more offer Zone more lie/ are temptotions in your life“, Ade Blackburns Gemurmel ist die Versuchung durch den Beelzebub im Beat. Die Platte macht „Bang Bang You’re Dead“. Von wem war das nochmal?