The In-Kraut Vol. 2

Wirf die Lavalampe an, kuschel dich in den orangefarbenen Flokati, erfreu dich an deiner brandneuen Op-Art-Tapete. Und lege the in-kraut VOL. 2 in den – jetzt kommt der Stilbruch-CD-Player. Kugellautsprecher, die von der Decke baumeln, müssen allerdings sein, daran führt bei dieser Sammlung von funky 70er-Jahre-Unterhattungsmusik kein Weg vorbei. Und eine Lichtorgel wäre ebenfalls groovy. damit die Tapete ihr ganzes psychedelisches Flair entfalten kann. the in-kraut vol. 2 ist deutschstämmige Party-A-Go-Go-Mucke der Jahre 1967 bis 1974 mit all den Zutaten, die jene Ära zu bieten hatte: Funky Schlagzeug! Wah-Wah-Gitarren! Hammond-Orgeln! Schneidige Bläser! Schubi-du-Backgroundgesang! Das klingt manchmal eindeutig nach jenen dialogarmen Kinomeisterwerken, in denen Menschen mit bestürzenden Frisuren, kurzen Miniröcken und engen Polyesterhemden dem Geschlechtlichen nachgehen, weniger formschön ausgedrückt: Es klingt nach Fickfilmmusik. Aber nicht immer. Manchmal ist das auch einfach nur Jazz-Pop-Soul-Rock, passend gemacht für die Bigband. Oder Easy Listening. Etwa, wenn Mary Roos Sergio Mendes‘ „Mas que nada“ zu „Blauer Montag“ umdichtet. Auch

schön: Carlos Fendeiras „Gimmi Moro, das mitzirpender Sitar und plüschiger Hammondorgel wie der Soundtrack zu einem der seinerzeit weil verbreiteten „Hippies flippen aus“-Filme klingt. Charmant ist das. streckenweise reichlich bizarr, aber bisweilen sogar richtig cool. Wenn man Op-Art-Tapeten mag. Und Kugellautsprecher.