Cat Stevens :: On The Road To Find Out

Auf dem Höhepunkt seines weltweiten Ruhms entsagte der sanfte Folk-Poet 1979 dem weltlichen Dasein. Zweieinhalb Jahrzehnte lang zog der in Yusuf Islam umbenannte Sohn eines Griechen aus Zypern und einer Schwedin spirituelle Zurückgezogenheit Konzertarenen und Aufnahmestudios vor – seinem Mythos schadete diese Zäsur nicht. Präsentierte der Brite sich zwischen 1995 und 2004 ausschließlich mit sieben religiös geprägten Alben, spielte er nun jüngst wieder ein Pop-Album ein. Parallel liegt mit der neu aufgelegten 4CD-Box ON the ROAO to find out eine üppige Retrospektive vor. Im Gespann mit den Produzenten Bill Levinson und Daniel Gordon wählte Stevens 79 Tracks aus. die strikt chronologisch die künstlerische Entwicklung abklopfen. Unterteilt in vier Segmente“.The City“,“.The Search“, „The Hurt“ und“.The Last“ und ergänzt um ein 96-seitiges Booklet, lässt sich der Output von Steven Demetre Georgiou, wie der 58 Jahre alte Stevens bürgerlich heißt, im Zeitraffer nachvollziehen: Begonnen hat die Karriere des in Londons Amüsiermeile Soho aufgewachsenen Barden nämlich gleich zwei Mal. 1967 war der gerade 18-Jährige urplötzlich mit erstklassigen Pop-Songs wie“.I Love My Dog“, „Matthew & Son“ und“.Im Gonna Get Me Gun ins Rampenlicht gerückt, lieferte parallel auch noch Hits für The Tremeloes („Here Comes My Baby] und P.P. Arnold I.The First Cut Is The Deepest“]. Doch der schnelle Aufstieg mit zwei eilig produzierten Alben endete 1968 abrupt im Sanatorium: Stevens erkrankte an offener TBC, musste ein Jahr lang pausieren. Die körperliche Notbremse bewirkte eine drastische Wandlung. Nach seiner Genesung verabschiedete er sich vom Image des quirligen Charts-Tausendsassas, wechselte von Deccas Sub-Label Deram zur progressiven Independent-Marke Island, ließ sich lange Haare und einen Bart stehen. Statt orchestral-pompöser Hits produzierte er introspektive Oden wie“.Lady D’Arbanville‘, das Remake eines altenglischen Kirchenliedes L.Morning Has Broken’l und das den Generationenkonflikt thematisierende „Father And Son“. Die gemalten Cover seiner ab 1970 folgenden Alben, darunter Genreklassiker wie MONA BONE JAKON‘, TEA FOR THE TILLERMAN und TEASER and the firecat. gestaltete er selber. Anspruchsvolle Konzeptwerke, dievorallemein weibliches Publikum ansprachen, enthielten neben epenhaften Songsuiten zwischen orchestraler Eleganz, arythmischer Sprödheit und exotischen Ethnoelementen stets auch meisterliche Single-Hits wie“.Wild World“,“.Moon Shadow“, „Oh, Very Young“. „Can’t Keep It In“ und „Peace Train . Die vier vollgepackten CDs bieten allerdings auch manche Überraschung: Erstmals gab Stevens sein Okay für die Veröffentlichung von rund zwei Dutzend Archiv-Raritäten. Darunter Demos, Konzertmitschnitte, diverse Single-B-Seiten, ein früher Gastauftritt vom noch unbekannten Elton John sowie die beiden lange vergriffenen Soundtrack-Beiträge zum Programmkino-Hit“.Harold & Maude“: „Don‘ Be Shy“ und „If You Want To Sing Out Sing Out“.

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