Wolf Eyes – Human Animal

Natürlich ist das Balsam für die Seele, reinste Religion, Musik des Glaubens, die ganz ruhig macht und dem Herrn für die Schöpfung insgeheim dankt, diese wankt zwar in ihren ökologischen Grundfesten, aber sie steht ja doch noch. Was man von den spitzen, metallenen Sounds, dem End-Jazz und gefährlichen Getrommel auf den Platten von Wolf Eyes nicht unbedingt sagen kann, human animal heißt das neue Album der Noise-Fabrikanten aus Michigan. Die von Sonic Youth ins Vorprogramm geadelte Band spielt auf einem verseuchten Schuttplatz in den Tagen der Post-Apokalypse. Das hört sich naturgemäß nicht schon an, bietet aber die Vorteile eines guten Selbsterhaltungsprogramms: Katharsis durch Krach und Entkontextualisierung. Das ist dann in der Tat nicht weit von Throbbing Gristle entfernt. Platten wie human animal sind tief im Herzen Bewahrer des Alten, sie stellen sich mit erschütterndem Ernst und dem größtmöglichen Gekreisch gegen die Ironisierung der schrecklichen Welt. Sie wollen Frieden. Peace im konservativen Sinne. VÖ: 25.9.