Willowtree – What A Way To Go!
Willowtree ist eine unruhige I Band. So als könnten es die fünf Schweden nicht erwarten, endlich den Traum aller Jungspund-Indie-Gruppen zu leben: auf der Bühne stehen, abrocken und dabei beobachten, wie die Brüste der tanzenden Mädchen auf- und abwippen. Das mag verständlich sein – aus Männersicht. Doch dass die Welle der Bands nicht abebbt, die aus Beat, Pop und ein paar Tempowechseln trendigen Partyrock zusammenbastelt, wirft kein gutes Licht auf die Fans: Wer immer nur Sahnetorte isst, muss sich irgendwann übergeben. Doch gerade in Skandinavien scheint der Hunger nach Retrospaß unstillbar. Auch Willowtree bemühen sich mit jedem einzelnen Takt, dem Schema zu entsprechen. Vom Opener bis zum Letzten Song hampeln sie sich durch einen Wust an flotten Hooklines, Zitaten und Krachpop. Dazwischen setzen sie, wie es sich für diesen Typus Band gehört, ein paar Breaks: Hier dürfen die Gitarren rattern, aber nur ganz kurz, abgehackt und, naja. vermeintlich sexy. Die Alternative: Sänger Joel Ekelof bricht für wenige Sekunden in Tränen aus – metaphorisch gesehen, und windet sich in Moll. Anschließend geht es munter weiter. Die Songs eignen sich zum Fingerschnippen, Arschwackeln und natürlich zum Tanzen. Die wenigen Unebenheiten, die kakophonischen Zwischenspiele halten sich die Waage mit fluffigen Melodien, wie sie gerade die Mädchen lieben. Bitte nicht falsch verstehen: Willowtree beherrschen ihr Metier nicht schlechter als viele Kollegen. Sie reizen den Trend nur stärker aus. Und machen damit klar: Irgendwann muss Schluss sein, mit all dem Halligalli-Sound.
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