Pela – All In Time

Es gibt sie endlich wieder: junge, idealistische Musiker, die auch ohne die Plattenindustrie auskommen. Und die selbst dann nicht umfallen, wenn ihr erklärtes Idol mit einem Koffer Barem vor der Tür steht und einen lukrativen Deal offeriert. So. wie es Altmeister Steve Lillywhite, in den 80ern Produzent der ersten drei U2-Alben, getan hat. Er wollte Pela für Columbia verpflichten – als Vorzeige-Indie-Band, die ihm ein hippes Image und Millionen-Umsätze bescheren sollte. Doch die vier aus Red Hook, Brooklyn, lehnten ab. Dabei sind sie erklärte U2-Fans, was sich auch in ihrer Musik niederschlägt. Entweder sind Pela auf dem Verweigerungstrip oder sie wissen, wie gut sie sind. Der internationale Durchbruch des Quartetts scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Weil sie den richtigen Sound und die richtigen Songs haben – kein stumpfes Retro-Gerocke, sondern sphärische Leisetreter in der Tradition von 90s Helden wie Ride, MyBloody Valentine, House Of Love und Pale Saints. Ohne wilde Noise-Eruptionen. ohne durchgetretenes Gaspedal, ohne wüste Riff-Reiterei. Pela sind sphärisch, hypnotisch und melodramatisch. Mit leidenschaftlichem Gesang, einer Gitarre, die oft an The Edge erinnert, hymnischen Harmonien und atmosphärischen Klangspielereien. Eine 5-Track-EP. die Appetit auf mehr macht und allen schmecken dürfte, die U2 bis 1987 geliebt haben.