Pere Ubu – Why I Hate Women :: VÖ: 15.9.
Wenn das neue Album von Pere Ubu wirklich“.an irony-free recording‘ ist, wie im Booklet vermerkt, dann dürfte David Thomas bei dem Albumtitel demnächst Schwierigkeiten mit diversen Frauenrechtlerinnen bekommen. Vielleicht ist aber auch dieser Hinweis auf die Ironiefreiheit eine bestimmte feine Art der Ironie, die wir nicht verstehen. Bei David Thomas weif! man das ja nie so genau. 31 Jahre Pere Ubu, 31 Jahre einen Hass auf den „reaktionären“ Punk schieben, obwohl/weil Thomas selbst oft genug in die Punk-Schublade gesteckt wurde in all der Zeit. Und dann tritt er im September 2004 mit der reaktivierten Ubu-Vorläuferband Rocket From The Tombs beim „Punk-Kongress“ !l in Kassel auf. Punk-Kongress in Kassel, gefördert von der“.Kulturstiftung des Bundes“, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. So viel zum Thema Ironie und Ironiefreiheit. Robert Wheeler ist der Hauptdarsteller auf dem neuen Pere-Ubu-Album. Um die mikrofrickeligen Töne aus seinem EML-Synthesizer und aus seinem Theremin dreht sich die ganze Platte. Manchmal, wie bei“.Babylonian Warehouses“, dem besten Pere-Ubu-Stück alter Zeiten, behaupten wir jetzt einfach, umschmeicheln die dissonanten Töne aus dem Vintage-Synthesizer den Song, dringen in ihn ein, saugen sich darin fest und werden eine untrennbare Einheit. Das ist ein ganz neues Pere-Ubu-Gefühl. Ansonsten wird das zirpende, zischelnde, quietschende Soundamalgam aus dem Synthesizer als störendes Element den Songs beigelegt. Und „Caroleen – ist dann der astreine Punk-Song in Pere-Ubu-Style. Punk-Song – David Thomas wird den Ausdruck hassen. Uns ist das egal. Der „Kulturstiftung des Bundes“ wahrscheinlich auch.
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