The Rapture :: Pieces Of The People We Love Vertigo/Universal

Man muss sich bloß die ganz frühen Rapture-Songs anhören, um sich bestätigen zu lassen, was man ohnehin schon weiß. Dass James Murphy und Tim Goldsworthy von The DFA den Sound des 2003er Debüts ECHOES „gemacht“ haben. Sie haben als Produzenten die Gang Of Four/Joy Division/The Cure-beeinflussten Songs der New Yorker auf den Tanzboden und auf „Disco Punk“ gebracht, was damals wahrscheinlich noch nicht so geheißen hat, heute aber aus Gründen des Immer-schneller-immer-weiter natürlich abgelehnt werden muss. Dabei ist Disco Punk – egal von welcher Seite er angegangen wird – nach wie vor eine der erfreulicheren Fusionspielarten aus Rock und Elektronik. Die Alternative dazu wäre ein Singer/Songwriter, der „auch irgendwas mit Beats“ macht, oder der Balla-balla-auf-die-12-Party-Stumpfsinn von vorgestrigen Acts wie The Prodigy. The Chemical Brothers und Fatboy Slim bedrogter, dumpfer Gitarren-Rock ohne Gitarren, Macho-Rockismen, die mit elektronischen Mitteln hergestellt wurden. Schön, dass The Rapture mit pieces ofthe peopi.e we love dafür sorgen, dass ihren Kritikern das „Gähn, Disco Punk ist tot“ im Hals steckenbleibt. Das zweite Rapture-AIbum ist anders als ECHOES. Bedrogter Gitarren-Rock mit Gitarren, der seine Affinität zum Tanzboden subtiler zur Schau stellt, ohne aber Disco Punk zu sein. Der manisch-schwitzende, unterschwellig aggressive, mitunter nervenzehrende Habitus des ersten The-Rapture- Albums ist einer wohltuenden Milde gewichen, der elektronische Anteil eleganter in die Songs eingewoben. Die erste Single „Get Myself Into It“ ist schonmal ein Hit. Mit „Calling Me“ und „Live In Sunshine“ zeigen The Rapture, dass sie auch in der Lage sind, mittelschwere bis schwere Psychedelia aufzufahren. PIECES OFTHE PEOPLE WE LOVE klingt genau so, wie man sich ein Album vorstellt, das von Paul Epworth (Bloc Party, The Futureheads) und Danger Mouse (Gnarls Barkley) produziert wurde. VÖ.15.9. www.therapturemusic.com