Enders Room – Hotel Alba

Wenn einer sich von Radiohead und Weather Report, Steve Reich und Stevie Wonder beeinflusst fühlt, mit The Notwist, Roy Hargrove und Marsmobil musiziert hat, ein halbes Dutzend Instrumente spielt und seine zauberhaften Songs am Computer entwirft, dann dürfen Sie sicher sein, dass in diesem Fall jede Schublade klemmt. Johannes Enders ist, wie es einmal im Musikmagazin Ihres Vertrauens so trefflich hieft, „ein slilsicherer Grenzgänger zwischen DJ-Ästhelik, Elektronik und improvisierten Traditionsfragmenten“. Wenn man das, was auf hotel ALBA, dem dritten Album von Enders Room. passiert, unter „Jazz“ einordnet, dann reden wir von Jazz, der viel näher an Nils Petter Molvaer liegt als an Klaus Doldinger. Doch hinkt natürlich auch der Vergleich mit dem norwegischen Trompeter gewaltig. Im Hotel des Johannes Enders geht es viel leichtfüßiger, abwechslungsreicher, im besten Sinne poppiger zu. Der Opener“.Tiki Land“ balanciert über schräge House-Beats, für die Ballade „Just Red And Blue“ würde Till Brönner vermutlich toten, „Alien Rail Road“ hätte, sagt der Künstler, „perfekt in jede Itoalo-Disco der 80er gepasst“, „La La Bee“ erinnert an den Minimalismus Erik Saties, während das groovende „The Final Hippie wohl dem am nächsten kommt, was sich der Herr Oberstudienrat unter „Tschäss‘ vorstelll, und „Luna Park“ in Dub-Gefilde abdriftet. Mit von der Partie u. a: Roberto di Gioa, Sebastian Studnithzky sowie Micha und Markus Acher. Das Schlusswort gebührt Johannes Enders: „Qenn alles flieht, ist alles gut. „VÖ: 16.9.