Crash Tokio :: Heads, We re Dancing Tapete/Indigo

„Oh my god, I can’t believe my eyes!“ Sensationell dahingeleiert, als wär’s Brett Anderson beim ersten bösen Sonnenstrahl am Morgen oder ein auf dem falschen Fuß erwischter Dämon Albarn. Sänger Pese kann sowas und noch viel mehr. Die Band mit dem etwas zu aufgeregten Namen tritt längst in lauter titelverdächtigen Disziplinen an, sie spielen sich um das bisschen Verstand, das in der Popmusik noch nie geholfen hat, sie meinen es gut mit sich und treffen uns ab und an ins -äh – schon flammend rote Herz. Jaja, das wäre mal wieder so ein Liebchen der Saison, wenn Crash Tokio nicht schon mal entdeckt worden wären und in der Robocop-Kraus-Liga für angstfreien Glitzer-Btitzer-Pop länger bestehen könnten. Pese, Nina, Hase und Seppes entspringen, nein, nicht einem unveröffentlichen Kinderbuch von Astrid Lindgren, sondern der Drei-Freundemüsst-ihr-sein-Geschichte aus Schultagen, später kam der Drummer dazu – wie daraus eine emphatische Anfangzwanziger-Combo wird, die sich von Neudeutschtümelei und Diskursrock gleichermaßen befreit, das soll ihr Geheimnis bleiben. Die neuen Songs? Sie

drehen beim ersten Durchlauf im Ohr, schießen vor und zurück, irgendwo in der Grauzone zwischen Fun, Fun, Fun und Melancholie. heads, WERE dancing ist eine Platte, auf der Gitarren herumkurven, die man in den letzten Tagen der Beatmusik vermutet, bis Crash Tokio ein blubberndes Synthieschaumbad einlaufen lassen, eine, auf der Streicherkulissen zum Discosport aufgefahren werden. Die Melodien verkleben das schon alles. Fetenbesucher dieser Hemisphäre, dies wird eure Partyeröffnung für den Rest des Jahres, wir sprechen natürlich zu den bereits Konvertierten: „Girls Can Dance“. Populistisch, gewiss, aber mit blitzeblankem Affenzahn hingelegt! Red Hübner. Sänger der Band Missouri, mit der Crash Tokio auf Tour waren, will noch Folgendes loswerden: „Es tat unlassbar gut, eine Kapelle zu sehen, die völlig selbstverständlich den Stadionrock in kleinen Clubs zelebrierte.“ Hiermit also auch die dringende Bitte nach einem Stadion-Rock-Remix. VÖ.2O.9.

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