Broadcast :: The Future Crayon Warp/Rough Trade

„Electronic Listening“ hat in den 90er Jahren ein schlauer Kopf elektronisch generierte Musik genannt, die – nun ja – zum Anhören bestimmt ist. Auch zu Hause. Als ob man sich zum Beispiel von Oldschool-Detroit-Techno nur auf der Tanzfläche im Club bei 104 dBA zuballern lassen kann. Broadcast. 1996 in Birmingham gegründet, war eine der ersten Bands auf dem Warp-Label, die mehr „songorientiert“ arbeitete und damit das Label weg von der strengen formalen Ausrichtung auf „Intelligent Dance Music (LFO. Autechre, Aphex Twin) und hin zum „Electronic Listening“ brachte, was, wie wir wissen, schließlich zu Maximo Park geführt hat. THE FUTURE CRAYON ist eine Sammlung von raren Stücken aus zehn Jahren Broadcast, die nur auf Singles oder EPs veröffentlicht wurden. Das ist Neo-60er-Jahre-Pop im Sinne von Stereolab, den Trish Keenan, James Cargill und Tim Feiton gerne mit schweren psychedelischen Effekten aufladen. Dabei wird immer wieder der Hang zum elektro-akustischen Soundexperiment deutlich. Wie beim freaky freestyle von „One Hour Empire.“ Oder bei „Hammer Without A Master“ , das wie ein experimentelles Stück von Ennio Morricone beginnt und dann in eine psychoaktive Improvisation von Pink Floyd, circa Ufo-Club, führt. VÖ: 18.8.

www.broadcast.uk.net