Melt II :: Unter Schafen/Alive

Das Melt!-Festival mausert sich so langsam zu Deutschlands drittpopulärster Freiluft-Musikveranstaltung, hat man so den Eindruck. Das muss nicht groß verwundern, denn das Line-up vereinte dieses und auch schon letztes Jahr die unterschiedlichsten Stilrichtungen und Musikgruppen, Künstler, DJs und Gesamtkunstwerke. (Wenn man es nicht schon so oft gehört hätte, könnte man an dieser Stelle schreiben: „Da ist für jeden was dabei!“ Wahr ist es jedenfalls.) Einen Sampler zu diesem Festival zu erstellen, ist da schon fast eine Herausforderung, das Ergebnis aber auch äußerst hörenswert. The Kooks dürfen mit „Sofa Song“ (ihrem besten?) eröffnen, gehen über in „Nobody Move, Nobody Get Hurt“ von We Are Scientists, und schon befindet sich der Hörer mitten in der abwechslungsreichen Reise durch das Line-up des diesjährigen Festivals. Die grosse Stärke des Samplers ist nicht unbedingt die Anzahl der Raritäten (neben der ein oder anderen B-Seite von Maximo Park und von Bloc Party ist der Großteil der Songs bekannt), sondern: die Kompilierung. Die Art und Weise, wie die Songs hier ineinander übergehen, sodass man kaum merkt, dass gerade noch Art Brut und The Streets liefen und man nun schon Jochen Diestelmeyer lauscht. Später wird es noch hanebüchener: Über die grandiosen Editors, Tomte, Phoenix und Infadels gelangt man wie in einem DJ-Set sanft ins große Finale mit Egoexpress, Isolée, Ellen Allien und Aphex Twin und hat den Eindruck: Das passt ja wunderbar! Und tatsächlich – genauso ist es.

www.meltfestival.de