Dani Siciliano :: Slappers !K7/Rough Trade

Slappers ist das Album, das jemand sofort dem Friseur von Madonna zustecken muss. Dies würde Promaabteilungen weltweit entlasten und die Umlaufgeschwindigkeit der Ideen von Dani Siciliano von einem Moment auf den anderen vervielfachen, slappers ist nämlich 50 ein Album, für das Frau Ciccone einen ihrer Produzenten weichkochen würde, ja demnächst weichkochen wird: Mach mir doch mal diese Beats und diesen Blues, Stuart Price! Es gibt aber weder Geheimrezepte noch einen Tresor, in dem diese hervorragenden Amalgamierungen eingelagert sind, sie liegen eigentlich auf der Straße. Doch erst muss mal eine kommen, gerade gängige Formate aus dem Happiness-Flutsch-Flutsch-Fun-Fun-Bereich mit diesem zarten Hauch von Leben zu füllen, der einen Song plötzlich in den Himmel hebt. Dani Siciliano kennt die Nuancen, die es dazu braucht („Slappers“. „Didn’t Anybody TellYou“, „Big Time“), sie hat Instrumentalparts aus Stimmen und dem Rascheln von Schmuck gebaut, ihr dienen menschliche Hinterteile als Percussion-Instrumente. Über weite Strecken ist slappers eine R’n’B- und elektronische Soul-Platte geworden, die die Missy Elliotts und Mary J.Bliges wie gut kalkulierte Durchschnitts-Interpretinnen aussehen lässt. Anfangs war die Songwriterin und DJane Dani Siciliano die Stimme auf den Alben von Matthew Herbert, seit Dani Sicilianos erstem Soloalbum likes (2004) operieren Dani und Matthew auf Augenhöhe, sie teilen sich die Produktion von slappers. Hier fiept und raucht es aus den Ritzen, die Sängerin schwirrt wie ein gut gelaunter Hausgeist in den Tracks umher und findet zwischendrin auch noch Zeit, Rickie Lee Jones digital im Blues herauszufordern. „Why Can’t I Make You High?“, fragt die Siciliano im beschwingtesten Lied der Platte. Sie kann’s doch, definitiv. Bei den ersten Takten des Songs steigt mein Sohn Alek [3] auf seine Kinderleiter, zieht mich mit den Händen heran, so dass wir uns gegenüberstehen und mit unseren Armen Kreise beschreiben… Wir fahren Auto“, sagt Alek und strahlt. VÖ. 1.9.

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