Outkast :: Idlewild Jive/SonyBMG

Von wegen Trennung: Trotz Filmprojekten. Producer-Jobs und Soloaktivitälen – Andre 3000 und Big Boi sind längst nicht am Ende ihrer Odyssee, die bereits 14 Jahre andauert. Im Gegenteil. Mit idlewild, dem Soundtrack zum gleichnamigen Film, legen sie ihr bislang exzentrischstes Werk vor. Es ist die audio-visuelle Umsetzung ihrer verrückten, kleinen Welt in Bild und Ton. Der Film ist ein Musical, das in den Südstaaten der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts spielt. Der Zeit der Prohibition und der wilden Partys mit schicken Frauen, illegalem Schnaps und jazzigen Big-Band-Sounds. Wobei Andre 3000 den Pianisten Percival und Big Boi den Clubbesitzer Rooster gibt. Eine nette Geschichte über Liebe, Freundschaft und Ehrgeiz. Was sich auch in der musikalischen Umsetzung niederschlägt. Mit 13 Stücken, die mit dem Outkast-Stammproduzenten von Organized Noize Productions, aber auch mit Kevin Kendrick und Tricky Stewart (Red Zone) entstanden sind. Und die, genau wie das zeitgleich erscheinende Christina-Aguilera-Album lan dem Big Boi mitwirkt], zwischen authentischen Stücken im Sinne der 30er Jahre und wahnwitzigen Klangexperimenten aus Big Band und Beats pendelt. So ist „On Your Way To Heaven“ ein stilvolles Stück Jazz mit klassischen Arrangements. Und „When I Look In Your Eyes“ waschechter Dixieland, den man ihnen in dieser fast schon puristischen Form gar nicht zugetraut hätte. Typisch Outkast ist dagegen der grenzübergreifende Stilmix aus fetten Beats mit akustischem Blues L.Don’t Chu Worry Bout Me“], Orchester-Klängen I..PJ & Rooster’l, Streicherensemble („The Clock“] und arabischen Vibes LThe Train“). Wobei das Duo nicht nur mit Zitaten aus den Anfängen der Black Music glänzt ICab Calloway in“.The Mighty 0″), sondern auch seinen eigenen Wahnsinn kultiviert. Etwa mit dem verrückten „Buggface , das mit Sprachsamplesvon Kindern beginnt und dann zur schrägen Dance-Nummer mutiert. Oder der verspielten Breakbeat-Nummer“.N2U“, inklusive der wunderbaren Textzeile: Jloveyou – make me o Sandwich“. Ohnehin ist lyrisch wieder alles am Start: Partys am Nordpol, Fußfetischismus, Aliens und Verschwörungstheorien. Willkommen im kunterbunten Kosmos von Outkast, der alles ist – nur nicht langweilig. VÖ: 25.8.

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