Lo-Fi-Fnk :: Boylife Moshi Moshi/Cooperative/V2/Rough Trade

Mit seiner Funktechbombe „Change Channel“ schaffte es das schwedische Duo Lo-Fi-Fnk 2005 fast, Electroclash wieder zurück auf die Tanzfläche zu bringen. Auf dass dieser Sound sich dort aber auch ein bisschen locker macht. Jetzt gibt es endlich ein Debütalbum zum sehr heimlichen Smashhit. Und was soll man sagen: Enttäuscht tut man sein. Weil man nicht 35 Minuten am Stück aus flippen tut. Aber al ist es heller Tag draußen und es herrscht ein Klima wie am Amazonas. Also alles andere als gute Clubbedingungen. Und bl stellt sich ohnehin die Frage, zu wie vielen Clubmusik-Alben sich tatsächlich von Anfang bis Ende ausflippen lässt. Da, auch du schnaufst bei homework mal durch! Hast bei C’EST CHIC sogar auf die Uhr geschaut! Und warst bei stränge ATTITUDE, ERMERGE, DIS YOUR OWN HOLE tatsächlich für mehrere Minuten auf der Toilette verschwunden (wenn du hier erst nach den ausführenden Kräften googlen musst, warst du offensichtlich noch viel länger dort!) Somit seien auch boylife die melodieseligen, verträumten Momente der Besinnung (wie hieß doch gleich dieser Song von Human Leagues Philip Oakey und Giorgio Moroder, die einem hierzu ja auch nicht von ungefähr einfallen: „Together In Electric Dreams“) und der inneren Sammlung gegönnt, bevor wieder die Bassdrum klopft und die Synthesizer so breit wie dein Grinsen Glückshormone in uns Zusammentriggern. Wie hierausgestellte Popliedchen-Naivität, die man den beiden 23-jährigen Burschen gerade noch abnimmt, und nicht minder ausgestellte Cleverness ineinander clashen, hat schon eine Art. Und tatsächlich: An heutigen Schlafzimmer-Produktionsstandards gemessen, ist boylife tatsächlich ein wenig LoFi. Süfl! VÖ:25.8.

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