Kira :: Goldfisch Grönland/Virgin

Kira macht Druck. Durch scheppernde Beats und zuckende Basslines. Durch Up-Tempo-Pop und das helle Gurren eines kleinen Mädchens. So wie Kinder juchzen, wenn sie auf dem Spielplatz schaukeln, singt sich die Hamburgerin durch ihr zweites Album. Mit derselben Naivität und derselben Ruhelosigkeit. Ihren Platz in den Charts hat sie offenkundig fest im Blick. Jeder Song ein potenzieller Hit – und alle folgen sie demselben Muster. Schwärmerische Melodien, energievoller Gitarrenpop und ein Hauch Elektronik – gerade so viel, dass er selbst Schlagerfans nicht aus der Bahn wirft. Der Opener „Deine Leine“ kommt noch relativ frisch, mit Offbeat-Power und halligen Vocals. Später gesellen sich Synthies dazu, ganz im Stil der 80er, ruckelig und auf Umwegen melodiös. Doch Kira ist nur vordergründig schnell, tough und energiegeladen. Im Herzen ihrer Songs, irgendwo unter all dem Kleinmädchencharme, lauert ein Mangel an Inspiration. So lässt der Druck nach den ersten drei Songs spürbar nach. Nach weiteren drei fühlt man sich wie in einer Endlosschleife: schwärmerische Melodien, energievoller Gitarrenpop und ein Hauch Elektronik – gerade so viel, dass er selbst Schlagerfans nicht aus der Bahn wirft. Der kindliche Gesang, der zunächst nach vorne drängte, wirkt plötzlich matt und pfeift in den Ohren. Der wenig originelle Mix aus Indiepop, Schlager, NDW und Frauenpower hält auf Dauer einfach nicht stand. Letztlich agiert Kira also ganz im Sinne des Albumtitels: Ein Goldfisch ist ein putziges Tier, das man gerne eine Weile beobachtet. Langfristig aber besorgt man sich lieber einen Hund oder eine Katze. VÖ:11.8.

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