Hush Puppies – The Trap

Um die garantiert meistgesteüte Frage gleich vorab zu beantworten: Ja, diese Band aus dem Süden Frankreichs hat sich bei ihrer Namensfindung von der Schuhmarke mit den bequemen Tretern inspirieren lassen. Alte Hasen und Häsinnen werden sich noch erinnern, den jungen Dingern und jungen Jungs sei dies mit auf den Weg gegeben:“.Hush Puppies“ wurden vornehmlich in den 70er Jahren mit dem Konterfei eines Bassets beworben. Und Bassets sind selbstverständlich die Hunde, die erstens immer extrem rammdösig aus der Wäsche gucken. Und zweitens beim Gassi gehen stets darauf aufpassen müssen, sich nicht selbst aut die langen Schlappohren zu latschen. Was das alles inhaltlich mit den Musikern aus Perpignan zu hat? Sagen wir’s rundheraus: nichts. Auf dem Cover verlustieren sich die fünf Freunde unter vornehm beblätterten Bäumen und sind dabei extrem slick gewandet: So wie die Hush Puppies aussehen, sind sie ein gewagtes Crossover aus Dandy, Bohemien und Mod. Das ist schon mal toll. Die Soundtapete des Debütalbums THE TRAP ist noch interessanter als die textile der Musiker. Die Hush Puppies können allerhand. „1975“ ist ein beherzter Pop-Stomper, der dir den Talg aus sämtlichen Poren haut; „Packt Up Like Sardines In A Crush Tin Box überzeugt als rotziger Garagen-Kracher; die „Bassautobahn“ ist ein hinreifiendes Plädoyer für psychedelische Verkehrswege ohne Stoppschilder – und zu ..You’re Gonna Say Yeah! würde sich auch Paul Weller seine Mod-Fnse zurechtföhnen. Diese zackig-zickigen Riffs, diese große Eleganz der Reduktion: gigantös. Die Hush Puppies: eine Entdeckung des 2006er Jahrgangs, fürwahr.

www.hushpuppiestheband.com