Arling & Cameron – Hi-Fi Underground

Musiker, die völlig ungerührt Zeilen wie“.Here’s where I am ready to take „… Everything ’s gonno be alrighl „,.. We better love ourselves “ unters Volk bringen, haben entweder zu viele von schmierigen Moderatoren geleitete Motivationsseminare besucht oder ein ernsthaftes Problem. Bei Gerry Arling und Richard Cameron gilt Letzleres. Bei einem Unfall mit dem Tourbus – im Jahr2001 kurz nach dem Erscheinen ihres formidablen Albums WE ARE A & C brach sich Richard Cameron die Wirbelsäule. Insofern darf die Rückkehr zu einer gewissen Tagesordnung, zur Musik, schon mit ein paar versöhnlichen Tönen und alles überwindenden Texten gefeiert werden. Außerdem sollen hier vom Ansatz her schweißtreibende Club- und sommerleichte Popmusik – von denen sich selten jemand gegen eine gewisse lyrische Einfachheit gewehrt hat – zusammengebracht werden. So richtig vor Freude in die Arme schließen sich diese aber selten. Beim Opener „Shake It“ sieht man förmlich die sich entkleidenden Massen auf Ibiza tanzen und stampfen, das quietschig-bunte „Popcorn 2006 sollte trotz der nach zwei Minuten einsetzenden, bösen Synthie-Kopfnicker-Beats jedes DJ-Set auflockern, im electro-clashigen „Computer“ rappt Gaststar und Provo-Tussi Princess Superstar aber dann doch etwas – genau – zu versöhnlich. So dominieren meistens zum einen – man kann fast sagen – französische Lebens- und Pop-Art, das akustisch-sanfte“.Change könnten auch die Ultraleichtgewichts-Popper Tahiti 80 ersonnen haben, die sonore Stimme Arlings erinnert im Duett mit Annika Line Trost [Cobra Killer] doch ein wenig an Gainsbourg/ Birkin, während „Slow Food“ eine durchaus passable Air-Kopie ist. Und zum anderen gibt es immer wieder Synthies der Marke ELO. Was Hi-Fi Underground zu einem guten Pop-, aber höchstens nur passablen Club-Album macht. Folglich: 3,5

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