White Bicycles
Allzu bescheidener Untertitel: „Making Music in the 1960s“.
Joe Boyd. aufgewachsen in Princeton, Student in Harvard, war ohne I Zweifel „dabei“. Und er kann sich erinnern, denn, so gesteht er in seinen Memoiren, er mogelte:../ nevergot toostoned.“ Seine Karriere als Promoter und Produzent begann, als er i960 den verschollenen Blueser Lonny Johnson ausfindig machte und für ein Konzert nach Princeton holte. 1964 führte er einen“.Blues And Gospel Caravan“ durch Europa, beim Newport Folk Festival mußte er Pete Seeger mitteilen. Albert Grossman habe nicht die Absicht, den Lärm zu dämpfen, den der neuerdings elektrifizierte Dylan anrichtete. Dann ging Boyd ins beat-boomende London, entdeckte die Incredible String Band, führte den legendären UFO Club, wo Pink Floyd ihre ersten Sporen verdienten (deren „Arnold Layne“ er produziertel. und managte u. a. Nick Drake und Fairport Convention. Boyd erzählt mit Süffisanz und Humor, auch von Irrtümern, etwa daß er vergaß, den Vertrag mit Abba zu unterschreiben, der ihm die internationalen Verlagsrechte gesichert hätte. Wie Patchouli nur angenehmer! steigt aus den Seiten authentischer Zeitgeist – verdichtet, wenn Boyd Verkannte wie Norma Waterson ins Rampenlicht ruckt: faszinierend zudem die subtilen Beschreibungen der Unterschiede zwischen US- und UK-Musikgeschäft. Die herrliche Lektüre, die zeigt, daß es im Musikbiz nicht nur Gangster gibt, endet viel zu früh mit dem Tod von Nick Drake. an dessen Renaissance Boyd maßgeblich beteiligt war.
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