Geht in Ordnung – sowieso – ja mei

Ein „historisches Gipfeltreffen “ von Witz und Hirn.

„Wenn das einigermaßen gutgeht“, erklärt Henscheid in seinem freundlich-gemütvollen Timbre zu Beginn,“.dann werden wir ab sofort den deutschsprachigen Raum mit nimmerendenden Duolesungen überziehen und keine Ruhe mehr geben.“Hoffentlich machen die beiden diese Drohung wahr“, jauchzte die SZ mit allem Recht der Welt. Denn was die zwei da anrichten, läßt einen die Plagen und Ausdünstungen des Literaturbetriebs nachhaltig vergessen. „Vorsichtig“, setzt Gerhard Polt behutsam und verschmitzt die Worte aus seinem „Ruhe-Erzwinger“, „schneide ich die Wurst und dosiere den Druck oufs Messer, damit nicht plötzlich ein Aufprall aufs Porzellan passiert.“ Gleichwohl geschieht nach Maßgabe des Naturgesetzes, das besagt, daß“.die Anwesenheit eines Wurstzipfels einen Hund in Erregung bringt“, allerhand grandios Vernageltes, etwa in Henscheids „Wurstzurückgehlasserin , in der sich ein gnadenlos infames Ehepaar zu Gemeinheiten anstachelt, die nur in einer derart taktvoll grobianischen Mirakelprosa epiphanisch-seraphisch auferstehen. Zum Beschluß trägt Polt eine von Papst Ratzkopf aufgegebene Todesanzeige so episch-hinterfotzig vor, daß es einen schmelzdebil endgültig hinfortweht. Was wir alten Besserschwätzer uns indes nicht verkneifen können: Das im CD-Covertext zu Henscheids Vita „Hans Traxel“ genannte Mitglied der inoffiziellen Neuen Frankfurter Schule heißt Hans Traxler. Und daß das offenkundig nicht unverständige Zürcher Publikum auch an den garantiert falschesten Stellen herumgackert, als war‘ es von seiner schieren Geldbrummerexistenz derart begeistert, daß es sich deutlich selber hochleben lassen muß, bestätigt einmal mehr, wie selbst die größte Kunst der Gunst der Gockel ausgeliefert ist.

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