Rainer :: 17 Miracles – The Best Of Rainer Glitterhouse/Indigo
Rainer Ptacek – am 7. Juni 1951 als Sohn eines tschechischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren, 1954 mit der Familie in die USA übersiedelt, in Chicago aufgewachsen, am 12. November 1997 den Folgen eines Gehirntumors erlegen – ist in my humble opinion der allergrößte unbekannte Blues-Gitarrist überhaupt. Wie gross die Ehrerbietung war, die man dem Howe-Gelb-Buddy im Kreise der Kollegen entgegenbrachte, zeigt ein Blick auf die Gästeliste des Tributalbums The inner Flame, dessen Erlös die Behandlung des nicht krankenversicherten Künstlers sicherstellen sollte: Robert Plant, Emmylou Harris, Evan Dando. P.J. Harvey, Vic Chesnutt. Victoria Williams und Howe Gelb natürlich waren neben anderen mit von der Partie. Vier Rainer-Longplayer sind zu seinen Lebzeiten erschienen, drei weitere Alpaca Lips, LIVE AT THE PERFORMANCE CENTER und THE FARM – hat das Glitterhouse-Label posthum veröffentlicht. 17 miracles bietet nun die Essenz dieses beeindruckenden Lebenswerkes eines Mannes, dessen Version des Countryblues sich mit nichts und niemandem vergleichen läßt – am ehesten noch mit Chris Whitley, mitunter, etwa in „The Farm“, auch mit Neil Young. Und es überwältigt einen, so wie einen damals The TEXAS tapes und Nocturnes überwältigt haben, zu hören, wie da einer sein Innerstes nach außen kehrt, sein Herzblut vergießt, wie aus ein paar Gitarrenakkorden und einem extra-spartanischen Backing großartige Songs werden, wie George Harrisons sgt. PEPPER-Beitrag „Within You Without You“ – bei Rainer ein Instrumental – vom Ganges heimgeholt wird ins Mississippi-Delta. 17 miracles ist vielleicht die letzte Chance, einen der ganz Großen [neu] zu entdecken, ihm die gebührende Reverenz zu erweisen. Wir sollten sie nutzen.
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