The Cuban Brothers :: A To Z Sunday Best/Rough Trade

Wer oder was die Cuban Brothers sind, läßt sich nur grob umreißen. Die vier Typen (in Wahrheit Schotten statt Kubaner und natürlich auch keine Brüder) ziehen seit Monaten als knappbehoste, in Selbstbräuner und Pomade getunkte DJ/Breakdance/Gesangs/Beatboxing/Comedy-Truppe durchs Vereinigte Königreich und haben es als Moderatoren bereits in MTV-Specials, zu den NME-Awards und angeblich auch schon als spezielle Gäste auf Partys von Robbie Williams und Elton John geschafft. Es heißt, sie arbeiten an ihrem ersten Album und an einer eigenen Fernsehserie. Bis dahin müssen bzw. können wir diesseits des Kanals mit dieser Compilation vorlieb nehmen, auf der die Cuban Brothers ihre favorite tunes mit stereotyp schmierigen Hispanolic-Spenglisch-Anmoderationen aneinanderreihen. Und auch lustig: A TO Z heißt so, weil Stücke von Künstlern mit Namen von A bis Z, von der Average White Band bis Zapp ins alphabetische Rennen geschickt werden. Ja paß auf, sogar noch lustiger: Die neuseeländischen Groovegiganten Fat Freddys Drop finden sich dabei mit gefettetem „D“ zwischen Cymande und Eddie Russ wieder, außerdem haben die Gastgeberats Mike Cuban, Quban Lounge, Very Cuban Brothers und Xclusive Cuban Brothers eigene Kurzauftritte im zweiten Teil des Alphabets auf CD Nummer zwei. Bei all diesen Albernheiten bleibt jedoch festzuhalten: Wer nichts dagegen hat, wenn Soul und Disco hier und da ein bißchen weit in die späten 70er und sogar bis in die 80er Jahre ragen, sich zumindest vorzustellen vermag, daß der Slipper eben doch der beste Tanzschuh aller Zeiten ist, und kein Bauchgrimmen bekommt, wenn Naughty By Nature, De La Soul und Ugly Duckling in unmittelbarer Nähe zu Lionel Richie, Imagination und Kool And The Gang (mit der spanischen Fassung von „Celebration“: „Celebremos“! auftauchen, wird einen Heidenspaß mit diesen beiden Partyscheiben haben. Das Auftauchen von u.a. George Kranz‘ Clubhit „Din Daa Daa“ und dem Yellow Magic Orchestra (nun gut, sie brauchten ein „Y“…) legt zudem die Vermutung nahe, daß die falschen Brüder sogar eine gewisse Ahnung davon haben, was sie hier tun. VÖ: 21.7.

www.thecubanbrothers.com