King Creosote – KC Rules OK Inkubator/Soulfood

Der schottische Singer/Songwnter Kenny Anderson alias King Creosote ist ein genialer Tiefstapler. Während andere Musiker ihr Selbstbewußtsein wie einen Räumpanzer vor sich herschieben, erklärt er schon im Opener von KC RULES OK, daß alles, was er aufgegeben und versucht hat, um ein besserer Mensch zu werden, nicht ausreichend war. ../(’s not good enough“. lautet sein nüchternes Fazit. Doch bevor hier irgendwer vor lauter Idenlifikationspotenlial gleich zum Strick greift, gilt es abzuwarten, bis die Trompete einsetzt und sich die Harmonien auftürmen, um King Creosoles beinahe trotziger Reaktion aufs Vorangegangene die adäquate musikalische Untermalung zu gewährleisten:“.Not one bit ashamed“ ist er und formuliert gleich präzise die Kernaussage seines Meisterwerks: Es geht nicht darum, der hippste, stärkste, schönste und präsenteste Typ auf dem Erdenrund zu sein. Kenny Andersons Stärke ist sein Wissen um die Schwächen. Die Single „678 “ ist die zauberhafte Hymne aller Antriebslosen:

„But atthe back ofmymmd I was alwoys hoping (hat I mightjust get by singt er uns aus der Seele, der alte Hoffnungsspender. Der Mann, der als eines der Aushängeschilder des schottischen Fence-Kollektivs gilt, mag vielleicht der uncoolste Vogel sein, der je unzählige Instrumente beherrschte, aber wie erfrischend ist es, endlich einen Gegenentwurf zu den ganzen Hipsters mit ihren blöden Myspace-Frisuren zu haben. Sein zweites Album trägt nicht nur einen sublimen Titel, sondern strotzt auch vor Melodie und Weisheit, vor Melancholie und Witz. Auf KC RULES OK hat man jahrelang gewartet, ohne es überhaupt zu wissen. Und hat man es erst einmal gehört, kann man nie wieder ohne es leben. Danke, Kenny. Und Kopf hoch. Auch wenn der Hals dreckig ist.

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