Hydroponic Sound System :: Mixtape Mentality Swedish Brandy/Our Distribution/MDM

Ein gutes Mixtape kann – unabhängig von eventuellen genrespezifischen Aspekten theoretisch vieles: Schon Bekanntem durch ungewöhnliche Zusammenstellung neue Aspekte abgewinnen, dem Zuhörer neue Künstler vorstellen und durch sanften Flow und/ oder thematische Ähnlichkeiten scheinbar Unvereinbares nebeneinander stehen lassen. Wenn man sich auf diese ungefähre Definition einigen kann, dann es ist mehr als gerechtfertigt, daß das vom Produzententeam Skin und Rübe angeführte HipHop-Kollektiv aus Dallas sein zweites Album mixtape MENTALITY betitelt hat. Denn einige der Elemente darauf wirken in der Tat vertraut, die Songs sind teilweise mit westküstlichem Black-Eyed-Peas-Pop-Appeal. dann wieder mit Jurassic-5-Oldschool-Flavor oder dem seelenreichen Groove eines J-Live oder Common gesegnet. Meistens geschieht aber alles auf mixtape mentality sogleichzeitig, durch Samples und Scratching gebrochen, daß sich die Frage nach dem Woher kaum noch stellt. Und die zahlreichen beteiligten MCs kann man Iwie beispielsweise Headcrack, den Live-Vokalisten von Wyclef Jean], muß man aber nicht kennen (wie den auf fast allen Stücken stimmliche Meisterleistungen vollbringenden Bavu Blakesl. Zusammengehalten wird alles eigentlich nur durch die Respektsbezeugungen [u.a. von Erykah Badu und Phifevon ATribe Called Quest], die fast jeden Song abschließen und die Überleitung zum nächsten Teil des Experiments darstellen, das Skin und Rübe selbst als „Dubby Dancefloor Analogue Afro HipHop Jazz bezeichnen. Eine Nebeneinanderstellung, die man bei Bedarf noch um Funk und Soul erweitern könnte. Die auf 73 Minuten allerdings manchmal überstrapaziert wird und überstrapazierend wirkt, aber immer unerhört und unterhaltsam ist. Wie ein wirkliches gutes Mixtape eben.

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