Espers – Espers II :: VÖ: 28.7.
Gleich zu Beginn geht’s die Himmelsstiege hinan, mit einer Akustikgitarrenfigur, die „Stairway To Heaven aufgreift und damit einen Kniff anstellt, derwohl eines der Geheimnisse des, nun. Espers-Sounds ist. Irgendwie hat Meisterhirn Greg Weeks ein Händchen. Moll-Harmonien mit Akkorden zu kontrapunktieren, die in strahlendem Dur aus der düsteren Herrlichkeit blitzen wie Sonnenstrahlen durchs Gehölz. Ja, Verzeihung. Sind wir schon mitten drin im Wald. Espers machen mood music, und wie aus Calexico-Platten der new-mexicanische Wüstenstaub mit seinen Mythen herausweht, funkelt in Espers-Musik der Zauberwald, sagen wir: in Cornwall. In den Pyrenäen. Im Alten Europa, wo die Schatten dröhn. Espers leben in Philadelphia, aber sie haben europäischen Folk inhaliert – Pentangle, Vashti Bunyan, Incredible Strtng Band. Alain Stivell, Ougenweide etc. -, Krautrock und frühen Brit-Prog [Pink Floyd! King Crimson!) und ziehen voller romantischer Faszination ihre Essenz daraus. Noch eine Spur dunkler als das Debüt espers ist espers II ein Wunderwerk einer idealisierten psychedelic Folkmusik europäischer Prägung. Da ist ein Fundament aus Appalachen-Folk in den mantra-zeitlupenhaften Strukturen der Songs, sonst weist nichts in dieser Musik auf US-Idiome wie Blues, Country oder Soul. „Amerikanische Momente hat sie nur, wenn sich Weeks‘ träge zerrende Gitarre dazwischenschlängelt, manchmal sich aufbäumt und den Song in einem psychedelischen Finale verschlingt. Die grellen Momente sind rar; die Musik kokettiert nicht mit Sprödheit, sie gießt sich selbstbewußt hin in ihrer berückenden Schönheit. In einem Kaleidoskop der Klangfarben, dicht und direkt und klar produziert; da geht kein Glöckchen, kein schnarrender Antik-Synth. keine betörende Flöte unter im nuancenreichen Mix. Weeks‘ und Meg Bairds Harmoniegesang erinnert an die irisierende Intensität des Low-Paares Alan Sparhawk und Mimi Parker. Und wie Low schaffen es Espers, nie ins Kunstgewerblerische, Rehäugige abzurutschen. Sondern bewahren ihr dunkles Geheimnis. Im tiefen Forst, im lichten Gehölz, im verwunschenen Gesträuch dieser Musik. Da ruft ein Kauz. Es ist nur ein Örgelchen. Hab keine Angst. Vielleicht ein bißchen.
www.espers.com
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