Dorfdisko :: Kurz vor Malmö Motor/Warner

Es ist schön, wenn eine Band Konstanz zeigt. Bedrückend ist, wenn es sich bei dieser Band um Dorfdisko handelt. Denn die Kölner Formation schließt mit ihrem zweiten Album kurz vor malmö nahtlos an das an. was schon das Debüt viel zu stürmisch, VIEL ZU LAUT so unerträglich machte.

Wieder schütteln Dorfdisko Texte von heiliger Einfalt aus den untalentierten Ärmeln, wieder strotzen die Songs vor Ideenlosigkeit – und natürlich muß an dieser Stelle auch noch mal betont werden, daß Dorfdisko komplett ironiefrei unterwegs sind- Das fängt beim völlig ernst gemeinten Bandnamen an und hört bei den moosdoofen, dem strengen Reim-dich-oder-ich-fress-dich-Schema unterworfenen Versen noch lange nicht auf. „Wir haben Kaugummi gekaut / wir haben unsere Zukunft versaut „, singt Daniel Roth in „Wir kommen, um uns auszuleben“, und da weiß man natürlich, was Sache ist. Ab sofort gilt-, Augen auf beim Kaugummikauf und, wenn überhaupt, hernach die Zähne behutsam die Kaumasse kneten lassen. Was da alles passieren kann! Ein Hubba Bubba im einem ungünstigen Winkel zwischen den Backzähnen plaziert – und schon ist das ganze Leben im Eimer. Noch mehr Plattheiten gefällig? Davon haben Dorfdisko reichlich auf Lager. Weil das kleine bißchen Zornigsein naturlich auch zur Grundausstattung von musizierenden Jungs gehört, die sich die Haare in die Stirn kämmen, gilt das hier: „In den Trümmern unsere Werte / brennt eine Glut /’wenn wir nichts mehr haben/außer unsrer Wut‘ („Die Anderen“). Und die Musik? Eine fatale Melange aus Rosenstolz in noch fieser und Madsen in richtig übel. Vielleicht finden Dorfdisko ja irgendwann mal einen Großsponsor, der ihnen ein üppiges Sümmchen spendiert. Dann können sie sich große Hallen mieten, eine Rundbühne mittenmang pflanzen und ab sofort von allen Seiten angefaßt werden. So funktionieren Pur schließlich auch.

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