Charles Lloyd :: Sangam
2001 traf sich Charles Lloyd mit dem Ex-Ornette-Coleman-Drummer Billy Higgins zu einer ausführlichen Jazz-Expedition, die auf dem Doppel-Album which way is east dokumentiert wurde. Es sollte der letzte Dialog zwischen diesen beiden Musikern bleiben. Ein halbes Jahr später war Higgins verstorben. Im Andenken an die gemeinsamen Stunden, in denen Lloyd & Higgins den weltmusikalischen Atem des Jazz beschwörten, fand 2004 im kalifornischen Santa Barbara ein Tribute-Konzert statt, für das Lloyd zwei Ausnahmepercussionisten einlud: den indischen Tabla-König Zakir Hussain und den amerikanischen Drummer Eric Harland. Und von wo aus Higgins dem Konzert immer auch beigewohnt haben mag: Es hat ihm unter Garantie gefallen. Denn was das Trio um den Stil-Wanderer und Saxophonisten Lloyd da an virtuosen und magischen Haken geschlagen hat, um geheimnisvollen Rhythmen, Melodien und Klängen auf die Spur zu kommen, ist auf dem Live-Mitschnitt sangam zu bestaunen. Von rituellen Beschwörungen über kleine indische Balladen bis hin zu abstrakten Improvisationen mit Lloyds energiereichem, ungemein wärmendem Spiel reicht der Bogen, steckt in afrikanischen Liedern ohne Worte eine pastorale Anmut. Es ist eine Reise zurück zu den Anfängen der Musik und über ihr Echo. Über den Nachhall, der sich in der Spiritualität von John Coltrane wiederfinden sollte. Und über die belebenden und hypnotisierenden Urkräfte, für die Trompeter Don Cherry in den 1960er Jahren gesorgt hatte. Damals, als ein gewisser Billy Higgins mit dabei war. www.charleslloyd.com
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