Grateful Dead :: Dead Zone: The Grateful Dead CD Collection
Zwischen Himmel und Hölle: Die Hippie-Ikonen probieren Pop, Reggae und Disco und landen dann schließlich doch wieder bei Folk, Blues und Rock.
Und weiter geht’s mit Wiederveröffentlichungen der legendären Hippie-Kapelle um Jerry Garcia, Bob Weir, Phil Lesh, Bill Kreutzmann und Mickey Hart zuzüglich wechselnder Keyboardspieler, diesmal mit drei Studio- und zwei Livealben aus den Jahren 1977 bis 1980. Es war die Zeit, da die Band die Sache mit der eigenen Firma drangegeben und beim Arista-Label unterschrieben hatte. Mit TERRA-PIN Station 3 lieferten die Dead allerdings ein Einstandswerk ab, das die meisten Deadheads nicht so recht goutieren mochten: hier ein halbherziger Reggae. dort eine Disco-Version von „Dancing In The Streets“. dazu ein reichlich überkandideltes 16 minütiges Titelstück, Artrock beinahe, von melodischer Finesse, aber unter einem eklatanten Produktions-Overkill mit Streichern, Chören und anderem Kram leidend, den Keith Olsen, einst in Diensten von Fleetwood Mac, zu verantworten hatte.“.Zu künstlich“, lautete Garcias vernichtendes Verdikt. Die Reaktion: ein Wechsel auf dem Produzentensessel, auf dem bei shakedown street 3,5 statt Olsen ein allerdings gesundheitlich arg angeschlagener Lowell George lof Little Feat famel saß. Und schon klang alles viel erdiger, war auch dieser federnde Groove wieder da. Zumindest das Remake des R’n’B-Klassikers „Good Lovin'“, die Garcia/Hunter- bzw. Hart/ Hunter-Kompositionen „Shakedown Street“ und“.Fire On The Mountain“ Imit schönem Gruß an die Neville Brothersl sowie Weirs „All New Minglewood Blues“ überzeugten, der Rest war immerhin gutes Mittelmaß. Auf GO TO heaven 2,5 fand das kurze Zwischenhoch dann aber schon wieder ein abruptes Ende. Gary Lyons, der zuvor Aerosmith und Foreigner produziert hatte, sollte den Dead den Weg in die Top 10 ebnen. Was nicht gelang. Ansonsten: schlimmes Cover, weich gespülter Sound. „So To Hell‘ wäre der bessere Titel gewesen“, echauffierte sich selbst Band-Intimus Rock Scully. Schade um durchaus wohlgeratene Songs wie „Feel Like A Stranger“, „Lost Sailor“ und das ganz und gar wundervolle „Althea“. Und es begab sich, daß Jerry Garcia und Co. in der Nacht zum 29. März 1981 mit The Who bei einer der europaweit im Fernsehen ausgestrahlten Rockpalastnächte in der Essener Grugahalle auftraten – was der Popularität von Grateful Dead auf dem Alten Kontinent einen ordentlichen Schub gab und auch die beiden binnen weniger Monate erscheinenden Live-Alben verkaufen half. Das akustische reckoning wie auch sein elektrischer Zwilling dead SET beide: 4,5 zeigte die Hippie-Ikonen in bestechender Form: konzentriert, fokussiert. spielfreudig und Ifast) gänzlich gniedelfrei. Sämtliche Alben sind in der gewohnten Rhino-Qualität aufgemacht, enthalten also reichlich Bonusmaterial [die beiden Konzertmitschnitte gar je eine komplette zweite CD) und glänzen mit profunden Linernotes.
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