Joshua Redman :: SJ Jazz Collective 2
Auf Samtpfoten hoppelt Bobby Hulcherson am Vibraphon mit seinen Schlegeln in „Africa “ hinein. Und das leicht meditativ. Doch plötzlich braut sich im Schlagzeug von Eric Harland was zusammen. Drohend, dunkel und dämonisch. Für Hutcherson ist da der Moment gekommen, um sich mit seinem Percussianskollegen anzulegen. Virtuos, wild und vor allem archaisch. Und wenn dann auch noch Joshua Redmans heißglühendes Saxophon hineinbricht, gibt es kein Halten mehr für die acht Musiker, die den Urmutter-Boden des Jazz umgraben, den John Coltrane 1961 mit diesem Klassiker angelegt hatte. 14 Minuten lang steigert sich Redman mit seinem SF Jazz Collective in diese Black-Power-Spiritualität. Und am Ende dieser Session war man so erschöpft und glücklich wie das Live-Publikum irgendwo in einem amerikanischen Jazz-Club. Wann und wo das mitgeschnittene Konzert stattfand, ist nicht genau angegeben. Was angesichts der auf Hochtouren Laufenden Hommage an Coltrane aber auch nichts macht, die mit insgesamt vier Stücken [„Moments Notice‘, „Naima“. „Crescent und eben „Africa“) den Sprung vom Bop-gestählten Saxophonisten Coltrane bis zum Roots-Beschwörer absteckt. Der Rest des zweiten Albums vom (San Francisco) Jazz Collective stammt dagegen von den einzelnen Mitgliedern, von Redman, Eric Harland, Nicholas Payton (Trompete) und vom zweiten Saxophonisten Miguel Zenön. Und auch in diesen vier Kompositionen steckt soviel Tradition. Saft. Groove und Coolness, daß man sich gar nicht entscheiden kann, was man zuerst bewundern soll, die schöpferische Frische der Musiker oder ihre intensive und sportlich bewegliche Umsetzung.
www.joshuaredman.com
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