Shooting At Unarmed Men – Yes! Tinnitus!
Der Rezensent gibt es vielleicht gleich am Anfang zu: Mclusky waren nie so richtig seine Baustelle. Klar. Energie war da vorhanden, Leidenschaft auch, aber irgendwie war das alles zu krachig, eine Spur zu aggressiv. Deswegen stand er der Band des Ex-Mclusky-Bassisten Jon Chappal anfangs auch recht skeptisch gegenüber. Aber, das verflog. Ziemlich schnell. Zwar hört man Shooting At Unarmed Men ganz deutlich an, woher sie kommen (zum Beispiel in“.I Am United Nations“ und in „I Cry For No Man“, in denen der Gesang brüllt, die Gitarren kreischen, das Schlagzeug scheppert), aber auf yes! tinnitus! herrscht überwiegend die Suche nach dem Pop-Appeal und den Melodien. In Maßen, versteht sich. Denn die Songs sind langsamer, melodiöser und tatsächlich poppiger als die von McLusky, sie gehen nicht so auf die zwölf und erwischen den Hörer trotzdem, durch ihren Reichtum an Einfällen und Abwechslung, durch den hörbaren Spaß, den das Trio bei den Aufnahmen hatte. Schiefe Gesangslinien hier und da, augenzwinkernde Texte I..Girl5Music“) und ein überraschender Gospel-Part im Schlußstück Jn-Flight Instructions Are A Joke, Say I“ machen das Hören dieser Platte zu einer angenehmen Angelegenheit. Wer unbedingt einen Tinnitus davontragen möchte, möge ordentlich aufdrehen und seinen Kopf in die Lautsprecherbox hineinhalten.
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