Orson :: Bright Idea Universal

Selten hat die vielbemühte Metapher vom bunten Blumenstrauß so gepaßt wie hier: Orson aus Hollywood, California, halten dem Hörer ihres Debüts nämlich einen solchen unter die Nase – und zwar einen voller Belanglosigkeiten. Musikalisch irgendwo zwischen Maroon 5 und den Scissor Sisters angesiedelt, sind die Songs durchweg so plastikhaft glatt und unecht glänzend produziert, daß sie wie ein laues Sommerlüftchen vorbeiwehen. Hört man genauer hin, wird es nicht besser. „Happiness“ zum Beispiel ist so ein typischer Orson-Song. Streicher, Backing-Vocals und Funk-Gitarre erwecken den Eindruck, man habe es mit einem angenehmen 80er-Jahre-Disco-Hit zu tun, bis Sänger Jason Pebworth seine vor Coolness triefende Stimme erhebt und man sich urplötzlich in fiesesten 90er-Hair-Band-Gefilden wiederzufinden glaubt. Diese vom einen Riffzitat in die nächste Melodienkopie hüpfende Ideenlosigkeit geht durch das ganze Album. Mal wollen Orson „hart“ wie Aerosmith sein, mal glamourös wie Robbie Williams, mal britisch wie Oasis – und sind dabei doch nur Orson, unselbständig und fad. Trotzdem wird die Band mit BRIGHT IDEA Erfolg haben, weil sie nicht anders klingt als andere Bands, die im Radio laufen. Massenweise Mädchen werden zu dieser Musik tanzen (was im Übrigen auch keine Orson-Idee ist). Die Frage ist nur: Was sind das für Mädchen? VÖ: 9.6.

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