Jamaram – Ooku Chaka!

Diese Platte ist wie ein musik-gewordener Bahnhof. Sie erzeugt Fernweh, so wie die Reiseziele auf den Anzeigetafeln. Weil sie nach Sommer klingt. Dafür ist nicht nur die Mischung aus Reggae. Samba, Ska und Soul verantwortlich, sondern auch die Texte, die von Fernweh, Freiheit und Unabhängigkeit handeln. Jamaram ist eine achtköpfige Truppe aus München und Umgebung mit puertoricanischem Sänger. Unzählige Live-Auftritte haben sie in den vergangenen zwei Jahren hinter sich gebracht, was nicht nur wegen des unglaublichen Instrumentariums ein Erlebnis ist, sondern auch wegen der Energie, die bei jedem Auftritt freigesetzt wird, einer Energie, die unwillkürlich auf das Publikum überspringt. Ooku Chaka!, das zweite Album Kalahassi (2004) wurde noch in Eigenregie produziert – beginnt eher lau, mit „Hey Now Girl“ und der Single „Megan“, die den Verdacht erwecken, fürs Nachmittagsradio geschrieben worden zu sein. Doch spätestens bei „Music und „Lei La Lei“, einem spanischen Song, horcht man auf, dreht lauter und drückt auf die Repeat-Taste. „Rhode Island“, wo Gitarrist Sam Hopf die aktuelle Single geschrieben hat, beißt sich fest und bleibt. Das Album wächst bei jedem Hören und endet mit einer „Explosion“. Was bleibt, ist die Verwunderung darüber, wie selbstverständlich Jamaram die unterschiedlichsten Musikrichtungen aus aller Welt organisch miteinander verschmelzen lassen. Ein bißchen so, als würde Manu Chao auf ein kleines Orchester treffen.

www.jamaram.de