David Fridlund – Amaterasu

„April and May are you okay?“ fragt David Fridlund in einem Song auf diesem Album, und wenn wir schon beim Wetter sind, dann ist Amaterasu das erste richtige Herbst-Album des laufenden Jahres. Soviel Fliegende-Blätter-Melancholie hat’s sonst ja nur bei ausgesprochen hintrigen Vertretern der Songwriterzunft. aber Fridlund. sonst Chef der in Schweden ziemlich bekannten Band David & The Citizens, fegt wie ein junger Edelmann durch die 14 Songs. Auf dem Piano rollt und trollt er um sein Leben und singt von eben diesem in den schillernden Farben des Abendlichts, hier ein paar Streicher, dort eine wunderhübsche Prinzessin, die die Co-Vokals übernehmen darf – zum Wohle des zahlenden Volkes selbstverständlich. David Fridlund macht seine Sache gut. Nur beim Lied über „Busride und Carsick“ kann man sich ihn so schlecht vorstellen. Ist das jetzt großer Kammerpop oder kleine Grandezza? Ein Song weit hinten auf dem Album heißt „November“, im Dunkeln spielt Fridlund nur noch die akustische Gitarre, bis dann ein Orchester mit Pauken und Trompeten die Führung übernimmt. Und – war das am Ende ein verstopftes Klo?

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