Fink – Biscuits For Breakfast

Neue Geräuschtapeten braucht das globalisierte Land, und ein bißchen haltbarer und gehaltvoller dürfen sie auch gerne sein. Schließlich schießen immer mehr Coffee-to-go-Geschäfte aus dem Boden, und in deutschen Fußgängerzonen werden immer mehr Läden gesichtet, die Coffee-to-drink-drinnen offerieren. Allerhöchste Eisenbahn also, deren Beschallungsrepertoire zu erweitern; schließlich haben wir uns an der Latte-Macchiato-Musik von 2raumwohnung ein wenig satt gehört, und auch der Cafedel-Mar-Sampler mit der laufenden Nummer 125 ist irgendwie nicht ganz so gut wie die 124 davor. Akustische Abhilfe aber ist nah, sie kommt in Gestalt eines Mannes aus Great Britam, der sich Fink nennt und seine Musik bei Ninja Tune veröffentlicht, dem Fachlabel für elektronische Unterhaltungsmusik. Ob sein Debütalbum nun tatsächlich, wie es der Waschzettel suggeriert, „Future Folk“ ist, sei mal dahingestellt. Klar ist indes:

Die Lieder von Biscuits For Breakfast haben durch die Bank die Ruhe weg, sind geerdet in dem, was der Blues verspricht und zeitgemäßes Singer-/Songwritertum hält – und sie changieren, auch das soll keinesfalls verschwiegen werden, zwischen erfrischender Unaufgeregtheit und gepflegter Langeweile: Die Songs von Fink in der britischen Version sind ein langer, ruhiger Fluß. Beziehungsweise: eine ebenso kontinuierlich wie in aller Seelenruhe arbeitende Espressomaschine. Nur mit ohne Zischen, und Dampfen kommt auch nicht vor. noch nicht mal beim Alison-Moyet-Cover „All Cried Out“. Was uns nicht davon abhalten soll, die Kundschaft stets im Auge zu behalten. Noch ein Käffchen und einen Keks, Heinz? Du auch, Inge? Sandy und Thorben? Aber immer gerne!

www.finkworld.org