D-A-D – Scare Yourself :: VÖ: 26.5.

Es gibt zwei Möglichkeiten, das 20jährige Schaffen der Herren Binzer und Petersen einzuordnen. Entweder man wirft ihnen [nicht ganz zu Unrechtl vor, sich seit acht Alben als skandinavische Version von Status Quo zu betätigen und die immer gleichen drei Akkorde zu bemühen. Oder man verehrt sie als Gegenstück zu Motörhead und den Ramones, weil sie seit Anfang der 80er der Inbegriff von Ausdauer und Konstanz sind. Was die bodenständigen Rocker mit ihrem neunten Album eindrucksvoll unterstreichen. Die zwölf Songs sind weniger originell als schlichtweg erdig und absolut zuverlässig. Dabei kennen die Herren um Jesper Binzer nur drei Gangarten: laut, straight und punkig. Dann dasselbe ein bißchen langsamer und poppiger, und schließlich noch die gepflegte Rock-Ballade, die hier gleich zweimal auftaucht. Einmal als bombastische Feuerzeug-Nummer LLittle Addict’l. zum anderen als akustische Streicheleinheit (..You Filled My Head’l. Dabei sind sie immer dann am besten, wenn sie richtig Gas geben. Etwa bei „A Good Day [To Give It Up]“, das an die versoffene Romantik von Thin Lizzy erinnert, im hymnischen“.No Hero“, das über dekadente Rockstars lästert l.l’vekissedmy sins goodbye while your money is tiving in the bankl und im witzigen Metal-Stomper“.Camping In Scandinavia“ [..we don’t mind to camp in Scandinavia where the sun don t shine“]. Kurzweiliges Rock-Entertainment alter Schule, wobei der olle Lemmy gleich mehrfach vor dem geistigen Auge auftaucht. Und mit dem dreckigen „Dirty Fairytale“ und dem bluesigen 60s Rock „Last Chance To Change‘ zeigen sie, wie eine ölige Mofakette schmeckt. Denn: Diese vier singen nicht nur über Rock’n’Roll, sie leben ihn. Ohne millionenschweren Marketing-Etat. Weshalb diese Platte schon seit zwölf Monaten als Dänemark-Import erhältlich ist.

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