Elvis Costello & Allen Toussaint :: The River In Reverse

Hitziger Funk, balladeskes Beben – eine Hommage an New Orleans.

Zwei alte Kämpen machen endlich auf Albumlänge gemeinsame Sache: Elvis Costello, genialischer Songwriter anglo-irischer Abstammung, begnadeter Grenzgänger und unermüdlicher Kollaborateur, und der legendäre Allen Toussaint, Doyen und guter Geist der einstmals brodelnden, sich ständig erneuernden und Impulse in alle Ecken der Popund Jazz-Welt sendenden Szene von New Orleans, arbeiteten erstmals 1983 zusammen, als der Mann aus dem“.Big Easy“ eine einigermaßen abgefahrene Attractions-Version von Yoko Onos Song“.Walking On Thin Ice“ produzierte. Acht Jahre später ließen Taussaints Arrangement und Piano-Spiel“.Deep Dark Truthful Mirror“ zu einem der Highlights auf Elvis Costellos charmantem Kraut-und-Rüben-Longplayer spike werden. Zuletzt traf man sich bei zwei Benefizkonzerten für die Opfer des Hurrikans „Katrina‘ (der auch Mr. Toussaint ums Haus und beinahe auch um die Existenz brachte], gedachte alter, besserer Zeiten – et voilä: Die Idee ward geboren, mal zusammen ein richtig großes Projekt aufzuziehen. Allen Toussaint brachte seinen Gitarristen Anthony Brown und seine vierköpfige Bläsersection mit. Elvis Costello die Imposters um Tastenmann Steve Nieve, und unter Aufsicht des mittlerweile eher als Produzent denn als performing artist zu Ruhm gelangten Joe Henry wurde the River in Reverse eingespielt: mit einer Setlist aus bekannten [..On The Way Down“] und weniger bekannten, gleichwohl klassischen Toussaint-Tracks..Tears,Tears, And MoreTears“, „WonderWoman“] sowie einigen gemeinsam geschriebenen Songs, von denen das hymnisch-gospelnde“.The Sharpest Thorn“ hier nur als Erstes unter Gleichen genannt sei. Denn egal, ob hitziger Funk oder balladeskes Beben: Dieser „Clash der Kulturen“ ist unwiderstehlich – cool, calm, collected.