Die Zeit, die bleibt
Wie persönlich kann ein Film sein? Die Zeit, die bleibt sagt: sehr, so sehr, daß sich beim Zusehen das Herz verkrampft. Die Geschichte vom kurzen Sterben des kotzbrockigen Hochglanzfotografen Romain klammert sich nicht an den Stilwillen von Francois Ozons großen Filmen (8 Frauen, Swimming Pool), aber seine Zärtlichkeit geht unter die Haut, daß es so weh tut, wie es sonst nur die Liebe kann. Dabei läßt der bekennende Schwule Ozon seinen schwulen Protagonisten erst mal wüten, unapologetisch sein, den Freund rauswerfen und sich wie die Axt im Walde benehmen und dann auf Reise gehen. Nur zur Oma ist er süß – die wird ja auch von Jeanne Moreau gespielt. Wenn der Film dann aus ist und Romain tot, ist nichts abgeschlossen, nichts vergeben, nichts vergessen. Große Haltung.
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Mit Melvil Poupaud. V. Bruni-Tedeschi u.a.
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