Tomb Raider Legends
Es lebe der Klassiker! Als Gaming noch bleichen, kontaktarmen Stubenhockern vorbehalten war, die ihrer Lieblingsbeschäftigung beinahe freizeitfüllend nachgingen, war Tomb-Raider-Heldin Lara Croft noch viel mehr als wohlangeordnete Pixel. Lara war Symbol für alles Gute und Schöne. Sie war für manche die erste große Liebe und – so traurig das klingt – auch für einige lange Zeit die einzige Frau in ihrem Leben. Mit der Realität hatte die virtuelle Archäologin freilich nie viel zu tun -welche anatomisch derart ausladend bestückte Dame könnte je solche sportlichen Leistungen schmerzfrei überstehen, ohne ein Vermögen für Sport-BHs auszugeben? Und wieso sollte sie freiwillig mit Konsolennerds abhängen? Angelina Jolie, die Lara im Kino verkörperte, hat sich ja auch Brad Pitt geschnappt. Trotzdem dürften einigen die Nostalgie-Tränen in den Augen stehen, wenn sie Tomb Raider Legends (Eidos Interactive, Xbox 360, Xbox, PS2, PSP, PC) anspielen – und das nicht nur Lara wegen, die graphisch aufpoliert über den Bildschirm turnt. Der Abenteueranteil wurde erneut deutlich vergrößert, was das zwischendurch beinahe störende Gefälle zwischen Spannung und Augenschmaus angenehm minimiert. Gleichzeitig spendierte man der Protagonistin auf der Xbox 360 eine erstaunlich detaillierte Mimik und auch auf den anderen Plattformen geschmeidigere Bewegungen, einen leichtfüßigeren Gang sowie eine neue, intuitivere Steuerung. Kein Wunder, wenn sich da der eine oder andere zum zweiten Mal verknallt.
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