Body Count Feat. Ice T – The Smoke Out Festival Represents

Kurz vor dem Gig: Ice T macht noch schnell ein paar Liegestützen für die Kamera. Aufpumpen für eine knappe halbe Stunde Kraftmeierei aus L.A., South Central. Gitarrist Earnie C und sein Kollege, der – wie martialisch – mit Michael Myers „Halloween“-Maske auftritt, heizen auch ganz ordentlich durch die Akkorde. Doch „black men can’t rock“ hat irgendwer mal gesagt, um damit vergebliche Karriereversuche von Tony McAlpine, Dan Reed Network oder – ein paar Jahre früher – Mother’s Finest zu begründen. Würde das stimmen, könnte man damit erklären, warum das Strohfeuer aus L.A. nie zum Flachenbrand wurde. Denn irgendwie wird man das Gefühl nicht los, daß zwar die Härte stimmt, aber der ganze Groove leider nicht. Songs wie „KKK Bitch“, „Killin‘ Floor“ oder „Cop Killer“ rocken wie die Pest, mit allen Klischees, wirken aber seltsam blutleer, uninspiriert und leblos. Da kann Ice T noch so sehr auf bad boy machen. Schattenboxeinlagen bringen, böse gucken, „motherfucker“ brüllen und Über „faggots“schimpfen, die ja alle nicht richtig rocken könnten. Ein paar Fans moshen auch brav, doch ansonsten bleibt dieser Open-air-Gig – ohnehin kaum mehr als 30 Minuten lang – ebenso trübe wie jener graue Nachmittag im kalifornischen San Bernadino. Um die knappe Spielzeit des Pakets aufzuwerten, gibt’s dann allen Ernstes noch Backstage-Einblicke von engagierten Crew-Mitgliedern in die Bühnentechnik. Interessant nur für angehende Tontechniker.

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