Voom Voom – Peng Peng

Die Gitarre. Jahrzehntelang für betagt gehalten, besonders in der Welt der elektronischen Musik. Inzwischen wieder einmal nicht wegzudenken, und zwar an allen Ecken und Enden. Auch Peter Kruder, Christian Prommer und Roland Appel benutzen sie inzwischen (oder einen entsprechenden Effekt, was aufs selbe hinausläuft). „All I Need“ ist ihr Techno-Rock-Stück: laut, lasziv, lotterhaft. Ein Einzelbeispiel, aber es verdeutlicht, wie sehr sie gewillt sind, unter dem Namen Voom Voom mit bisherigen Gewohnheiten zu brechen. Donau-Dub oder Isar-Breakbeats findet man vielleicht auf ihren anderen Produktionen, hier jedoch nicht. Unter dem Namen Voom Voom gehen sie zurück zu all dem, was früher in der Dance-Kultur passierte. „Best Friend“ erinnert an Discokugeln, Glamourgirls und Giorgio Moroder. Meistens orientieren sich Voom Voom aber an späteren Erscheinungen. Gerne an denen aus der der Phase zwischen 1988 und 1991. In „Logan“ stecken schräge Acid-Sounds, der Beat aus Seals „Killer“ und die knorrige Attitüde von Acts wie The Prodigy. Auch das melodische Ambient-Techno-Gefühl von 808 State ist in einigen Tracks enthalten, gerade nach hinten hin. Ganz offensichtlich hatten sich die drei Musiker überlegt, auf einem Album nicht immer auf derselben Stelle zu treten, was stilistische Präferenzen angeht. Manchmal wollten sie aus dem Studio auch ein kleines Freudenhaus machen, wie die komisch verkasperten Vocals in „Sao Verought“ zeigen. Nur: Irgendwie nimmt man das als Hörer dann nicht mehr ernst. Nichts gegen eine Mordsgaudi. Hier und da hätten die Herren aber schon mehr auf die Qualität der Tracks achten können.

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